Tanzbeschreibung – wie aussagefähig ist sie?
Hast Du Dir schon einmal Gedanken gemacht wie man eine
Choreografie auf Papier bringt?
Jeder, der schon mal choreografiert hat weiß, dass eine Tanzbeschreibung zu
erstellen gar nicht so einfach ist. Einen Tanz visuell zu zeigen oder mit Worten
zu erklären ist eine Sache. Ein Stepsheet zu erstellen hingegen erfordert schon
ein wenig Übung.
Außer den bekannten und herkömmlichen Schrittkombinationen müssen oft
Bezeichnungen erfunden werden, die dann die Schritte widerspiegeln.
Hält der Tänzer oder die Tänzerin eine Tanzbeschreibung in Händen müssen die
dort beschriebenen Schrittkombinationen auf die Tanzfläche bzw. in die Füße
gebracht werden. Wie aussagefähig ist nun eine Tanzbeschreibung und muss
man diese auf alle Fälle einhalten koste es was es wolle?
Wir sagen ja, aber nur bedingt. Natürlich muss man dem Choreografen Rechnung
tragen und seinen Tanz so tanzen wie er es sich ausgedacht hat – aber man kann es
sich als Tänzer / Tänzerin ruhig etwas erleichtern. Da wird auch ein Choreograf nichts
dagegen haben.
Ein altes Sprichwort besagt: Beim Tanzen ist nichts in Stein gemeißelt.
Was besagt, dass man eine Tanzbeschreibung mit den darin vorkommenden Schritten
nicht immer 1 zu 1 umsetzen braucht. Vielmehr kommt es darauf an, was der
Choreograf mit seinem Werk ausdrücken will.
Wenn zum Beispiel in der Choreografie ein Coaster Step mit rechts verlangt wird
und danach ein Chasse nach links gewünscht ist. Es steht dem nichts im Wege an
Stelle eines Coaster Step ein Coaster Cross zu tanzen und man sich als Tänzer/in
somit viel leichter tut. Es kommt also immer auf die nachfolgenden Schritte bzw.
Tanzrichtungen an.
Ob man nach einer Grape Vine ein Scuff oder ein Brush macht, ist völlig egal. Tanzt
man dies bei einem West Coast Swing wäre der Brush wohl eher angebracht als bei
einer Polka, wo es vielleicht der Motion eher gerecht wird wenn man einen Scuff tanzt.
Die Musik, nach der nun mal alle tanzen, ist hier oft der ausschlaggebende Faktor. Auch
ist es wichtig zu wissen um welche Tanzcharakteristik (Motion) es sich handelt. Eine Rumba
zu vertanzen ist nun mal etwas anderes als einen Cha Cha Cha zu interpretieren.
Wir vom Linedance-ToGo haben bereits einige Motion Beispiele verfilmt, die zeigen auf
was es ankommt und auf was man achten sollte. Weitere Steckbriefe werden folgen – Ihr
könnt also gespannt sein. Wer einmal gewagt hat, über den Tellerrand hinaus zu schauen,
wird das Line Dance fassettenreicher sehen als bisher. Auch mal den Mut haben etwas
anderes zu probieren bringt einem tänzerisch weiter.